16.08.22

Holzlöffel mit losem Weißen Tee

Weißer Tee – einiges Wissenswertes über einen der edelsten Tees

Weißer Tee – 7 Fakten über den edelsten Tee

Weißer Tee ist wegen seiner wohltuenden Wirkung bekannt und wird in jüngster Zeit immer beliebter. Lesen Sie hier was den Weißen Tee so besonders macht.

1. Herkunft des Weißen Tees

Weißer Tee stammt aus der Provinz Fujian in China und nur In sehr wenigen anderen Provinzen, wie zum Beispiel im angrenzenden Zheijang, wird gelegentlich auch Weißer Tee produziert. Weißer Tee stammt wie alle anderen chinesischen Tees, von der Pflanzenfamilie Camellia Sinensis ab. Allerdings wird für der Herstellung von Weißem Tee, seit Mitte des 19. Jahrhunderts, die Hybride Da Bai verwendet. Die ursprünglich eingesetzte Variation Da Hao wurde bereits zu Zeiten der Song Dynastie (960-1279 n.Chr.) verwendet und hier exklusiv für den Kaiser. Obwohl die Wachstumsperiode der Teepflanze an sich lang ist, gibt es nur ein kurzes Zeitfenster für die Ernte des Weißen Tees. Denn es werden lediglich die ungeöffneten, handverlesenen Blattknospen verwendet. Deshalb werden für ein Kilogramm des Weißen Tees bis zu 30.000 junge Knospen der Teepflanze benötigt.

 

2. Weißer Tee - Herstellung und Verarbeitung

Weißer Tee ist der am wenigsten verarbeitete Tee. Kein anderer chinesischer Tee wird auf eine derart naturbelassene Weise hergestellt. Wie bereits erwähnt können die frisch ausgetriebenen Blattknospen nur an sehr wenigen Tagen im Frühjahr geerntet werden. Für die Sorte Yin Zhen Silver Needles werden dabei nur die obersten Blattknospen ausschließlich per Hand gepflückt. Bis zu 30.000 Blattknospen werden benötigt um einen Kilo Tee herzustellen. Das verdeutlicht anschaulich, wie aufwendig die Herstellung ist und warum Weißer Tee nur einen winzigen Bruchteil der chinaweiten Teeproduktion ausmacht. Nach dem Pflücken werden die Blattknospen sortiert, teilweise geschält und anschließend 2-3 Stunden belüftet. Traditionell wird der Tee danach für das Welken und Trocknen auf großen Bambusmatten großzügig ausgebreitet und 1-3 Tage an der Sonne und an der frischen Luft getrocknet und gewelkt. Als Ergebnis erhält man einen sehr leicht oxidierten weißen Tee (Oxidationsgrad ca. 2-3%), der dem Tee sein charakteristisches, harmonisch-feine Aroma verleiht. Wenn die Teeblätter 80-90% ihrer Feuchte verloren haben geht es in die Endtrocknung. Dabei wird der Tee, meist in zwei Stufen, für wenige Minuten auf über 100° C erhitzt und die noch warmen Teeblätter werden per Hand ein weiteres Mal sortiert um sie sofort luft- und lichtdicht zu verpacken. Dies stellt sicher, dass der Tee nach dem Abpacken nicht weiter oxidieren kann.

3. Warum weißer Tee so teuer ist

Das liegt an verschiedenen Faktoren. Zum Ersten ist die Provinz Fujian, die Ursprungsregion des weißen Tees, nach wie vor das Hauptanbaugebiet für weißen Tee von höchster Qualität. Zweitens haben sich gerade bei Weißem Tee aus dieser Region, die Preise in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Nachfrage ist massiv gestiegen jedoch sind die Anbauflächen begrenzt. Außerdem beschränkt sich die Erntezeit auf wenige Tage im Jahr. Wenn dann das Wetter nicht mitspielt, ist mit hohen Ernteeinbußen zu rechnen. Zu guter Letzt sind die erheblich gestiegenen Lohnkosten an Chinas Ostküste ebenfalls mitverantwortlich. Der überwiegende Anteil der Produktionskosten geht auf die hohe Arbeitszeit zurück. Denn wie Sie bereits gelesen haben, ist der weiße Tee bei der Ernte enorm arbeitsintensiv. Auch eine geübte Teepflückerin schafft nicht mehr als 500g frische Blattknospen pro Tag. Das ergibt dann nach der Verarbeitung ca. 100g Tee.

Teepfluecker in Fujian

4. Weißer Tee als traditionelles Heilmittel – die Wirkung auf die Gesundheit

Besonders in der traditionellen chinesischen Medizin gilt weißer Tee als eines der ältesten Heilmittel. Durch seine Eigenschaften kann er Stress abbauen helfen, reduziert Cholesterol und Bluthochdruck und wirkt entzündungshemmend. Natürlich ist Tee als Getränk grundsätzlich gesund, aber der Weiße Tee ist durch die geringfügige Fermentierung reich an vielen Vitaminen und Mineralien. Dazu zählen unter anderem Calcium, Eisen, Natrium, Zink sowie besonders viel Fluorid und Kalium. Außerdem ist Weißer Tee reich an Vitamin B1. Weißer Tee beinhaltet bis zur dreifachen Menge an Catechin. Das sind natürliche Gerbstoffe mit einer antibakteriellen, antioxidativen und antikarziogener Wirkung. Catechine binden freie Radikale, die unter anderem Zellschädigungen hervorrufen und Krankheiten auslösen können. Polyphenole stärken das Immunsystem und das Konzentrationsvermögen. Weißer Tee ist auch durch sein liebliches Aroma sehr angenehm, was ihn für Menschen mit einem leicht reizbaren Magen bekömmlich macht.

5. Enthält Weißer Tee Koffein?

Ja, Weißer Tee enthält Koffein und das oft mehr als andere Tees und Kaffee. Selbst bei minderwertiger Qualität liegt der Koffeingehalt von Weißem Tee bei etwa 4%. Bei höheren Qualitäten erreicht er sogar über 6%. Zum Vergleich: Kaffee hat einen Koffeingehalt von 1,2%-3% und bei Grünem Tee bewegt sich der Koffeingehalt je nach Sorte zwischen 0,5%-6%. Aber keine Angst, der Weiße Tee wirkt trotzdem mild und verträglich. Denn durch die Bindung des enthaltenen Koffeins an bestimmte Gerbstoffe und den hohen Gehalt von Aminosäuren, wirkt es deutlich milder und verträglicher als das des Kaffees.

6. Die richtige Zubereitung von Weißem Tee

Gleich vorab – Achtung, zu heißes Wasser beim Aufbrühen zerstört die Inhaltsstoffe im Weißen Tee. Lassen Sie das Wasser unbedingt auf etwa 80 °C abkühlen bevor Sie damit Weißen Tee aufgießen. Beachten Sie das für hochwertige Qualitäten eher 70 °C als Aufgusstemperatur gewählt werden sollten. Je nach Sorte werden 8-11 g des Weißen Tees auf einen Liter Wasser gegeben und die Ziehzeit beträgt zwischen 2 und 5 Minuten.

Angelehnt an traditionelle Teezeremonien kann man mit dem Prinzip der kurzen Ziehzeiten und des mehrfachen Aufgießens am meisten aus den Teeblättern herausholen.

Je nach Anbaugebiet und Erntezeit kann weißer Tee eine leicht rauchige, feinherbe oder blumige Note enthalten. Im Abgang ist weißer Tee aber immer zart und etwas süßlich. 

Weißer Tee eignet sich auch besonders gut für einen Kaltaufguss. Dazu geben Sie den Tee in eine passende Trinkflasche und gießen ihn mit kaltem Wasser auf. Anschließend kommt die Teeflasche für ca. 12 h in den Kühlschrank. Der Kaltaufguss bringt die feinen floralen und nussigen Aromen des weißen Tees besonders gut hervor und bei der geringen Temperatur lösen sich praktisch keine Bitterstoffe.

 

chinesische Teezeremonie

 

7. Die bekanntesten Sorten des Weißen Tees

Wie wir schon wissen hat der Weiße Tee seinen Namen hat der weiße Tee (auf Chinesisch Bai Cha) von dem silbrig-weißen Flaum der Knospen. Die beiden hochwertigsten Sorten sind Bai Hao Yin Zhen – auch Silver Needle genannt und Pai Mu Tan – auch White Peony

(übersetzt soviel wie weiße Pfingstrose). Wobei die deutschen Übersetzungen so gut wie keine Anwendung finden.

Pai Mu Tan

Der Pai Mu Tan ist sehr beliebt und weit verbreitet belegt jedoch „nur“ Platz zwei nach dem Silver Needle als beliebtester Weißer Tee. Der Geschmack des Pai Mu Tan ist dabei vollmundiger und blumiger. Besonders im Sommer ist der Pai Mu Tan aufgrund seiner Frische und seines Aromas sehr beliebt.

Silver Needle

Beim hochwertigsten aller Weißen Tees, dem Silver Needle (Yin Zhen), werden nur die zartesten, ungeöffneten Knospen im Frühjahr gepflückt, was bei keiner anderen Teesorte der Fall. Der Geschmack ist elegant und so zart wie bei keiner anderen Sorte. Die Aufgußfarbe ist klar und fast unscheinbar.

weißer tee auf holzlöffel

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